Lidl Final4: Das Highlight der Saison

Auf dieser Seite finden Sie spannende Informationen zur Geschichte des Final4 um den DHB-Pokal.

Rückblick: Der THW Kiel ist DHB-Pokalsieger 2025

Ein unglaubliches Torwartduell im Finale des Lidl Final4 elektrisiert die 19.750 Fans in der LANXESS arena: Am Ende feiert der Rekordpokalsieger den 13. Titel nach einem 28:23-Erfolg über die MT Melsungen, die zum zweiten Mal in Folge ein Endspiel verliert.
Der Jubel der weißen Wand in der LANXESS arena kannte kein Halten mehr, auf der Bank klatschte man sich schon eine Minute vor dem Abpfiff ab: Erstmals hatte sich der THW Kiel für das Lidl Final4 in Köln qualifiziert – und gleich bei der Premiere baute der Rekordpokalsieger am Sonntag seine Siegesserie aus: Durch das 28:23 im Finale gegen die MT Melsungen ist der THW zum 13. Mal insgesamt und zum ersten Mal seit 2022 DHB-Pokalsieger, die MT verlor nach 2021 und 2024 zum dritten Mal ein Endspiel. Und der Triumpf der Kieler hatte einen Namen: Andreas Wolff. Der Nationaltorwart war mit 16 Paraden der überragende Faktor in einem Torwartduell auf Weltklasse-Niveau, denn sein Gegenüber Nebojsa Simic stand ihm mit 13 abgewehrten Würfen nur wenig nach.
Für den „Wahnsinns-Wolff“, der völlig verdient zum DKB-Spieler des des Lidl Final4 2025 gewählt wurde, war es nach 2017 und 2019 der dritte Pokalsieg im Trikot des THW, für Patrick Wiencek Pokaltitel Nummer fünf – und dies im letzten Pokalspiel seiner langen Karriere. THW-Trainer Filip Jicha ist nun alleiniger Rekordhalter als DHB-Pokalsieger: nach fünf Titeln als Spieler, einem als Co-Trainer und nun zwei als Trainer hat der Tscheche Christian Zeitz (sieben Titel) mit dem achten Sieg überflügelt.
 
Finale: THW Kiel vs. MT Melsungen 28:23 (10:9)
Wenn die beiden besten Torhüter der DAIKIN Handball-Bundesliga aufeinandertreffen, darf man nicht mit allzu vielen Gegentoren rechnen. Andreas Wolff (THW) und Nebojsa Simic (MT) zeigten schon in der ersten Halbzeit, warum sie an der Paraden-Spitze stehen. Im Duell der Tor-Giganten stand es nach 30 Minuten remis: Wolf und Simic hatten jeweils acht Würfe pariert. Kein Wunder also, dass die 19.750 Fans in der ausverkauften LANXESS arena nur 19 Treffer in den ersten 30 Minuten sahen.
Das Finale war vom Anwurf an äußerst intensiv und hart – einfach, ein Kampf um jeden Zentimeter. Dabei wogte die Partie hin und her wie die Ostseewellen in der Kieler Förde: der THW legte vor (4:2), die MT zog nach (4:4), dann setzten sich die Zebras wieder ab (7:4 und 10:6). Weil aber Simic in den letzten sieben Minuten der ersten Hälfte seinen Kasten vernagelte, war Melsungen beim 9:10 zur Pause wieder dran. Man merkte den Kielern den Respekt an, schließlich hatte der THW die letzten vier Partien gegen die Nordhessen in der Liga nicht gewinnen konnte (drei Niederlagen, ein Remis).
Beim 12:11 ging Melsungen sogar in Führung, doch der Vorsprung hielt nicht allzu lange, denn Wolff stand der MT mehrfach im Weg. Beim 14:17 nahm Melsungens Coach Roberto Garcia Parrondo seine Auszeit, aber in dieser war Kiels Schwede Eric Johansson nicht zu stoppen. Seine Rückraumhämmer – teilweise über 155 Stundenkilometer schnell - waren unhaltbar für Simic. Elf Minuten vor dem Ende führte der Rekordpokalsieger mit 21:17.
Und danach ging der Wolff-Wahn sinn erst so richtig los: Egal, von wo Melsungen warf, der THW-Torwart war zur Stelle – und spätestens beim 26:21 des erneut überragenden Kapitäns Domagoj Duvnjak war Kiels Premierensieg in Köln nach zwölf Titeln in Hamburg eingetütet. Kleiner Trost für Melsungen: Nach dem 19:30 im Vorjahresfinale gegen den SC Magdeburg präsentierten sich die Nordhessen bärenstark, verlangten den Kielern alles ab.

Historie: Das Lidl Final4 seit 1994

Es ist das populärste Klubhandball-Event der Welt: Das Lidl Final4. Die vier besten Pokal-Mannschaften der Saison kämpfen am Finalwochenende um den begehrten DHB-Pokal und locken damit jährlich Tausende von Fans in die LANXESS arena nach Köln. 
Die Premiere des ersten Final4-Turniers in der Geschichte des DHB-Pokals wurde 1993 in der Ballsporthalle Frankfurt gefeiert. Im darauffolgenden Jahr und für insgesamt 8 weitere Jahre wurde die Sporthalle Hamburg in Hamburg Alsterdorf der Austragungsort des DHB-Pokals. Die Stadt Hamburg blieb lange Zeit die Heimat des Lidl Final4-Turniers, auch nach dem Umzug in die heutige Barclays Arena im Jahr 2003. Dort entwickelte sich das DHB-Pokalfinale in der Zeit von 2003 bis 2022 zum weltweit populärsten und traditionsreichsten Final4-Turnier im Handballsport. 
Eine neue Ära begann mit dem Umzug 2023 in die “Kathedrale des Handballs”: Erstmals wurde das Lidl Final4 in der ausverkauften LANXESS arena Köln ausgetragen. Fast 20.000 begeisterte Fans verfolgten live das dramatische Finale der Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg, welches erst im Siebenmeterwerfen entschieden werden konnte. 
Das Lidl Final4 steht seither nicht nur für eine einzigartige Arena-Atmosphäre, sondern setzt auch als TV- und Medienevent Maßstäbe. Beide Halbfinals und das Finale werden von Dyn komplett im Pay-TV live gezeigt. ARD oder ZDF übertragen parallel eines der Halbfinals, die ARD zusätzlich zu Dyn auch das Finale. Insgesamt erzielt das Lidl Final4-Turnier eine Reichweite von bis zu 29 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Die Spiele des deutschen Pokalfinalwochenendes werden zudem weltweit über HBL TV übertragen.

Die DHB-Pokalsieger chronologisch sortiert

 
2025                THW Kiel
2024                SC Magdeburg
2023                Rhein-Neckar Löwen
2022                THW Kiel
2020                TBV Lemgo
2019                THW Kiel
2018                Rhein-Neckar Löwen
2017                THW Kiel
2016                SC Magdeburg
2015                SG Flensburg-Handewitt
2014                Füchse Berlin
2013                THW Kiel
2012                THW Kiel
2011                THW Kiel
2010                Handball Sport Verein Hamburg
2009                THW Kiel
2008                THW Kiel
2007                THW Kiel
2006                Handball Sport Verein Hamburg
2005                SG Flensburg-Handewitt
2004                SG Flensburg-Handewitt
2003                SG Flensburg-Handewitt
2002                TBV Lemgo
2001                VfL Bad Schwartau
2000                THW Kiel
1999                THW Kiel
1998                THW Kiel
1997                TBV Lemgo
1996                SC Magdeburg
1995                TBV Lemgo
1994                SG Wallau/Massenheim
1993                SG Wallau/Massenheim
1992                TuSEM Essen
1991                TuSEM Essen
1990                TSV Milbertshofen
1989                TV Großwallstadt
1988                TuSEM Essen
1987                TV Großwallstadt
1986                MTSV Schwabing
1985                VfL Gummersbach
1984                TV Großwallstadt
1983                VfL Gummersbach
1982                VfL Gummersbach
1981                TuS Nettelstedt
1980                TV Großwallstadt
1979                TSV Grün-Weiß Dankersen
1978                VfL Gummersbach
1977                VfL Gummersbach
1976                TSV Grün-Weiß Dankersen
1975                TSV Grün-Weiß Dankersen