Lidl Final4: Das Highlight der Saison
Auf dieser Seite finden Sie spannende Informationen zur Geschichte des Final4 um den DHB-Pokal.
Rückblick: Der SC Magdeburg ist DHB-Pokalsieger 2024
"Hier regiert der SCM": Zum dritten Mal nach 1996 und 2016 ist der SC Magdeburg DHB-Pokalsieger. Nach drei verlorenen Finals in 2019, 2022 und 2023 gewann das Team von Bennet Wiegert am Sonntag beim Final4 um den DHB-Pokal das Endspiel in Köln mit 30:19 (13:11) gegen die MT Melsungen, die weiter auf den ersten Pokalsieg warten muss.
Es war der zweitdeutlichste Ausgang eines DHB-Pokal-Finales nach dem 30:15 des THW Kiel gegen den TV Niederwürzbach im Jahr 1998. Bis zur 40. Minute hatte es nach einem so klaren Resultat allerdings nicht ausgesehen. Die Melsunger waren bis zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe, dann setzte sich der SCM ab – und der Erfolg hatte den gleichen Namen wie beim 30:25-Sieg im Halbfinale am Vortag gegen die Füchse Berlin: Torwart Sergey Hernandez. Der Spanier wehrte insgesamt 20 Würfe ab und wurde auch völlig verdient als DKB-Spieler des Turniers ausgezeichnet. Beste Werfer beim neuen Pokalsieger waren Lukas Mertens mit sieben Treffern und Omar Ingi Magnusson (6).
Die Magdeburger hatten bei der Premiere in Köln im Vorjahr noch nach Siebenmeterwerfen gegen die Rhein-Neckar Löwen verloren, nun feierten sie nach dem Champions-League-Triumph im Vorjahr den zweiten Finalerfolg in der LANXESS Arena. Albin Lagergren, der im Sommer 2023 von den Löwen zum SCM gewechselt war, ist somit der einzige Titelverteidiger im DHB-Pokal.
Finale: SC Magdeburg – MT Melsungen 30:19 (13:11)
Wie schon beim Halbfinalerfolg gegen Flensburg setzte Melsungen auf ein 7-gegen-6 im Angriff und eine sehr offensive Deckung. Nach einem sehr hektischen und nervösen Beginn beider Seiten ging der SCM in Führung, hatte in der Folgezeit aber enorme Probleme im Angriff und konnte sich daher nicht auf mehr als zwei Tore absetzen.
Dafür stand Torwart Sergey Hernandez wie im Halbfinale gegen die Füchse wieder wie eine Wand. Neun Bälle wehrte der Spanier alleine vor der Pause ab. Das Spiel kontrollieren konnte Magdeburg aber nicht, was auch daran lag, dass MT-Schlussmann Adam Morawski zwei Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson hielt. Gegen die physisch äußerst präsente und bewegliche Abwehr der Nordhessen setzte der SCM auf Einzelaktionen, die aber nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Das 13:11 zur Pause für den aktuellen Champions-League war verdient, hätte sogar noch deutlicher ausfallen können.
Auch nach dem Wechsel hatte Magdeburg Probleme gegen die massive Melsunger Defensive. Die Partie war weiter zäh, lebte von der Spannung. Die zahlenmäßig deutlich überlegenen SCM-Fans versuchten alles, um ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen, aber auch auf den Tribünen hielt der Melsunger Anhang lautstark dagegen. Schließlich war es DHB-Nationalspieler Lukas Mertens, der mit einem Doppelschlag zum 20:16 den Bann brach und für die erste Vier-Tore-Führung in Minute 40 sorgte.
Auch eine Melsunger Auszeit beim 17:22 in Minute 43 brachte keine Wende, im Gegenteil: der 13. Parade von Sergey Hernandez folgte das sechste Tor von Lukas Mertens, 14 Minuten vor Schluss war die Vorentscheidung beim 23:17 gefallen. „Super SC Magdeburg“ sangen die Tausenden SCM-Fans in der LANXESS arena. Und danach wurde es sogar richtig deutlich, schon Minuten vor dem Ende kannte der Jubel von Fans und SCM-Bank keine Grenzen mehr. Und die Fans wussten, wem sie zu danken hatten: „Sergey. Sergey“ hallte es nach dem Abpfiff durch die LANXESS arena.
Historie: Das Lidl Final4 seit 1994
Es ist das populärste Klubhandball-Event der Welt: Das Lidl Final4. Die vier besten Pokal-Mannschaften der Saison kämpfen am Finalwochenende um den begehrten DHB-Pokal und locken damit jährlich Tausende von Fans in die LANXESS arena nach Köln.
Die Premiere des ersten Final4-Turniers in der Geschichte des DHB-Pokals wurde 1993 in der Ballsporthalle Frankfurt gefeiert. Im darauffolgenden Jahr und für insgesamt 8 weitere Jahre wurde die Sporthalle Hamburg in Hamburg Alsterdorf der Austragungsort des DHB-Pokals. Die Stadt Hamburg blieb lange Zeit die Heimat des Lidl Final4-Turniers, auch nach dem Umzug in die heutige Barclays Arena im Jahr 2003. Dort entwickelte sich das DHB-Pokalfinale in der Zeit von 2003 bis 2022 zum weltweit populärsten und traditionsreichsten Final4-Turnier im Handballsport.
Eine neue Ära begann mit dem Umzug 2023 in die “Kathedrale des Handballs”: Erstmals wurde das Lidl Final4 in der ausverkauften LANXESS arena Köln ausgetragen. Fast 20.000 begeisterte Fans verfolgten live das dramatische Finale der Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg, welches erst im Siebenmeterwerfen entschieden werden konnte.
Das Lidl Final4 steht seither nicht nur für eine einzigartige Arena-Atmosphäre, sondern setzt auch als TV- und Medienevent Maßstäbe. Beide Halbfinals und das Finale werden von Dyn komplett im Pay-TV live gezeigt. ARD oder ZDF übertragen parallel eines der Halbfinals, die ARD zusätzlich zu Dyn auch das Finale. Insgesamt erzielt das Lidl Final4-Turnier eine Reichweite von bis zu 29 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Die Spiele des deutschen Pokalfinalwochenendes werden zudem weltweit über HBL TV übertragen.
Die DHB-Pokalsieger chronologisch sortiert
2024 SC Magdeburg
2023 Rhein-Neckar Löwen
2022 THW Kiel
2020 TBV Lemgo
2019 THW Kiel
2018 Rhein-Neckar Löwen
2017 THW Kiel
2016 SC Magdeburg
2015 SG Flensburg-Handewitt
2014 Füchse Berlin
2013 THW Kiel
2012 THW Kiel
2011 THW Kiel
2010 Handball Sport Verein Hamburg
2009 THW Kiel
2008 THW Kiel
2007 THW Kiel
2006 Handball Sport Verein Hamburg
2005 SG Flensburg-Handewitt
2004 SG Flensburg-Handewitt
2003 SG Flensburg-Handewitt
2002 TBV Lemgo
2001 VfL Bad Schwartau
2000 THW Kiel
1999 THW Kiel
1998 THW Kiel
1997 TBV Lemgo
1996 SC Magdeburg
1995 TBV Lemgo
1994 SG Wallau/Massenheim
1993 SG Wallau/Massenheim
1992 TuSEM Essen
1991 TuSEM Essen
1990 TSV Milbertshofen
1989 TV Großwallstadt
1988 TuSEM Essen
1987 TV Großwallstadt
1986 MTSV Schwabing
1985 VfL Gummersbach
1984 TV Großwallstadt
1983 VfL Gummersbach
1982 VfL Gummersbach
1981 TuS Nettelstedt
1980 TV Großwallstadt
1979 TSV Grün-Weiß Dankersen
1978 VfL Gummersbach
1977 VfL Gummersbach
1976 TSV Grün-Weiß Dankersen
1975 TSV Grün-Weiß Dankersen