Abwehrschlacht in Wetzlar: Lemgo holt die nächsten Punkte

In Wetzlar musste TBV-Trainer Florian Kehrmann auf den angeschlagenen Adam Nyfjäll verzichten. Mit dabei waren hingegen Meeno Carstensen und Benjamin Bröhl vom Team HandbALL. Von Beginn an entwickelte sich ein intensives Spiel, bei dem Wetzlar mit einer offensiven Abwehr agierte und den TBV vor Herausforderungen stellte. Kapitän Tim Suton präsentierte sich besonders durchsetzungsstark und übernahm erneut viel Verantwortung im Lemgoer Spiel, während die Gastgeber mit ihrem Top-Torjäger Stefan Cavor für Druck sorgten. Die ersten Minuten waren von einem engen Schlagabtausch geprägt, wobei Lemgo eine Überzahlsituationen nutzte, um sich nach 13 Minuten mit 7:5 leicht abzusetzen.

Beim 10:7 erzielte Suton bereits seinen vierten Treffer (18.). Beide Mannschaften agierten im Angriff sehr effektiv und ließen die Torhüter auf beiden Seiten kaum ins Spiel kommen. Mit einem parierten Siebenmeter war es jedoch HSG-Keeper Suljakovic, der sein Team im Spiel hielt (22., 10:9). Doch immer wieder, wenn die Hessen den Anschluss schafften, zog der TBV das Tempo an und erarbeitete sich aus einem starken Abwehrspiel heraus, eine verdiente 13:11-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der TBV weiter hellwach: Gedankenschnell führte Suton einen Freiwurf aus, setzte Versteijnen in Szene, der die Wetzlarer Abwehr mit einem Treffer aus dem Rückraum kalt erwischte (35., 15:12). Wetzlar blieb allerdings durch eine aggressive Abwehr und stark aufspielende Rückraumakteure, allen voran Justin Müller, im Spiel. Als Bobby Schagen eine Zweiminuten-Zeitstrafe erhielt und Niklas Theiß den fälligen Siebenmeter zum 19:18 (46.) verwandelte, schöpften die HSG-Fans noch einmal Hoffnung. Doch der TBV behielt die Nerven und holte sich durch Treffer von Hutecek und Schagen eine Drei-Tore-Führung zurück. Und auch das Glück des Tüchtigen blieb auf der Seite der Lipper: So landeten gleich zwei Würfe der Hessen auf das verwiesene Lemgoer Tor daneben. Nach fünf torlosen Minuten war es schließlich Nicolai Theilinger, der mit seinem Treffer zum 23:19 (57.) für eine Vorentscheidung sorgte. Wetzlar antwortete zwar noch einmal schnell durch einen Treffer von Cavor (57., 23:20), hatte letztendlich jedoch das Nachsehen gegen abgezockte Lemgoer.

Mit dem 26:21-Erfolg festigten die Lipper ihre Position in der oberen Tabellenhälfte und zeigen weiter eine starke Frühform. Mit 6:2-Punkten steht der TBV nach vier Spieltagen aktuell auf Rang 3 der DAIKIN HBL. Am kommenden Freitag (19.9.) ist das Team von Florian Kehrmann erneut auswärts gefordert, dann beim Tabellenachten HSV Hamburg.