HBW überzeugt im Tempospiel: Tabellenführung krönt Heimsieg

Von der ersten Minute an entwickelte sich eine Partie auf hohem Zweitliga-Niveau. Beide Mannschaften setzten auf ein kompromissloses Tempospiel, schalteten nach Ballgewinn schnell um und überzeugten gleichzeitig mit einem guten Rückzugsverhalten. Zwar legte der HBW zunächst vor (2:0, 2. / 5:2, 6.), doch Dessau ließ sich nicht abschütteln und egalisierte umgehend (2:2, 4. / 5:5, 8.). In der Folge blieb das Spiel offen und intensiv. Nach fast vier torlosen Minuten auf beiden Seiten waren es schließlich die Gäste aus Sachsen-Anhalt, die zum 11:11 (19.) ausgleichen konnten. Erst ein starker 5:1-Lauf brachte den HBW erstmals etwas deutlicher in Front (16:12, 23.). Doch weitere Chancen, die Führung auszubauen, blieben ungenutzt – technische Fehler, Fehlpässe und vergebene Würfe verhinderten einen höheren Vorsprung zur Pause. Mit einer 19:16-Führung ging es in die Kabinen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Tempo hoch. Beide Teams suchten weiter den schnellen Abschluss, ohne dass sich zunächst eine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Dessau versuchte immer wieder, über verschiedene Kreisläufer-Kooperationen zum Erfolg zu kommen, doch der HBW stellte sich zunehmend besser darauf ein und agierte in der Defensive immer kompakter. In der Schlussphase setzte der DRHV alles auf eine Karte und agierte mit dem siebten Feldspieler, um den Spielfluss der Gastgeber zu unterbrechen. Doch der HBW blieb cool, zwang die Gäste zu Fehlern und nutzte Ballgewinne konsequent, um im Tempospiel direkt ins leere Tor zu treffen. Auch ein letztes Team-Timeout der Gäste beim Stand von 29:26 (53.) änderte nichts mehr am Spielverlauf – im Gegenteil: Die Gallier legten nun nochmals zu.

Die Treffer von Elias Huber und Sascha Pfattheicher zum 32:27 (56.) und 33:27 (57.) sorgten frühzeitig für die Entscheidung. Rückhalt gab zudem HBW-Keeper Benedek Nagy, der sich insbesondere in der zweiten Halbzeit mit zahlreichen starken Paraden auszeichnen konnte.

Vor allem das fast komplett fehlende Tempospiel der Gäste aus Sachsen-Anhalt verwunderte, so erklärte Trainer Vanja Radic bei der nachfolgenden Pressekonferenz aufgrund von der angespannten Kadersituation dort heute Kräfte sparen musste. Matti Flohr ist nach eigener Aussage „sehr, sehr stolz“ auf seine Mannschaft. Vor allem auch im Hinblick auf die ungeschlagenen Heimspiele in der „Hölle Süd“ – freut sich aber auch schon auf das „Finale der Hinrunde“ in Bietigheim.

Mit dem verdienten 36:30-Heimsieg belohnt sich der HBW für eine konzentrierte Leistung und ein hohes Spieltempo über 60 Minuten. Dank der Niederlage von Bietigheim gegen Potsdam übernehmen die Gallier vorerst die Tabellenführung – und gehen damit mit breiter Brust in das mit Spannung erwartete Topduell gegen Bietigheim.